Bei etwa jedem/jeder zweiten Nierenkrebs-Patient:in sind bei der Diagnose der Erkrankung bereits Metastasen vorhanden. Die Zellen bösartiger Tumoren können sich von ihrem ursprünglichen Entstehungsort lösen und Absiedlungen (sogenannte Metastasen) in anderen Organen des Körpers bilden. Sind Metastasen vorhanden, spricht man von einer, den ganzen Körper betreffenden, systemischen Erkrankung. Andererseits können Fernabsiedlungen auch noch Jahre nach der Erstdiagnose auftreten.
Metastasen von Nierenkrebs finden sich am häufigsten in folgenden Organen:
- Lunge (73%)
- Knochen (32%)
- Lymphknoten (26%)
- Leber (21%)
- Andere Niere (11%)
- Gehirn (3%)
Grundsätzlich hat der Tumor jedoch die Fähigkeit, überall im Körper Metastasen zu bilden.
Wichtig:
Metastasen, die sich in Folge von Nierenkrebs, beispielsweise in der Lunge oder in der Leber gebildet haben, sind nicht gleichzusetzen mit Lungenbeziehungsweise Leberkrebs. Es handelt sich um Absiedlungen des Nierenkrebses, die entsprechend behandelt werden müssen.
Therapieansätze
Hat sich die Erkrankung bereits in andere Organe ausgebreitet, ist sie nach heutigem Stand nicht mehr heilbar. Ziel der Behandlung ist es daher, das Leben, unter Erhalt einer bestmöglichen Lebensqualität, zu verlängern und eventuelle Beschwerden zu lindern. Dazu gibt es zwei verschiedene Ansätze: die lokale Therapie (wie die operative Entfernung der Metastasen) oder eine medikamentöse Behandlung, die auf den gesamten Körper wirkt. Mit den heute verfügbaren Therapien kann die Erkrankung in den meisten Fällen viele Jahre zum Stillstand gebracht werden.
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